Umweltschutz

Lichtverschmutzung

Kaum ein Mensch kann sich dem angenehmen Gefühl entziehen, das eine schöne Beleuchtung im Außenbereich, insbesondere in der Stadt auslöst. Und nächtliche Beleuchtung vermittelt ein gewisses Sicherheitsgefühl. Das sind die beiden Argumente für nächtliche Beleuchtung.

 

Dinge, die nach Sonnenuntergang im Dunkeln abtauchen, werden durch künstliche Beleuchtung "in Szene gesetzt". Dabei wird meist vergessen, dass Licht in der Nacht etwas vollkommen Unnatürliches ist, wenn man einmal vom reflektierten Licht des Mondes und vom schwachen Licht des Sternenhimmels absieht. Kaum jemand weiß, dass über 30 % der Wirbeltiere und mehr als 60 % der wirbellosen Tiere, also auch Insekten, nachtaktiv sind. Licht in der Nacht hat Auswirkungen auf den Hormonhaushalt und auf das  Verhalten vieler Tiere - und diese Auswirkungen sind ausnahmslos negativ. Nachtaktive Lebensformen leiden unter dem künstlichen Licht. Und die Lichtmenge nimmt nach statistischen Erhebungen Jahr für Jahr um ca. 6% auf der Erde zu.

Neustadt an der Weinstraße in der Nacht ©Clement Heber

Macht endlich das Licht aus!

Mit  diesem Appell weist der NABU-Bundesverband auf das Problem hin, dass Licht in der Nacht ein Stressfaktor für an die Dunkelheit angepasste Lebewesen ist. mehr

Bayern: Leitfaden zur Eindämmung der Lichtverschmutzung - Handlungsempfehlungen für Kommunen

Das Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern“, das 2019 stattfand und unter dem Motto "Rettet die Bienen" bekannt geworden ist, führte zu erheblichen Verbesserungen des Bayerischen Naturschutzgesetzes. Ein Teil davon betraf auch die Begrenzung der Lichtverschmutzung. Die Handlungsempfehlungen für Kommunen, die vom Umweltministerium herausgebracht wurden, sind vorbildlich. 

 

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Broschüre: Leitfaden zur Eindämmung der Lichtverschmutzung, Handlungsempfehlungen für Kommunen, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
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An anderer Stelle, auch in Neustadt an der Weinstraße, ist man noch weit von der Zielsetzung dieses Leitfadens entfernt. "Die Stadt soll leuchten" war eine Überschrift in der Lokalausgabe der Rheinpfalz, als man über das in Arbeit befindliche neue Beleuchtungskonzept berichtete. Ein fatales Signal an die Bürger und eine Bestätigung für all jene, die die langweilige Zypresse im Schottergarten auch noch nachts illuminieren. Eigentlich peinlich, meinen wir - und wir werden mit guten Argumenten und wissenschaftlichen Belegen versuchen, diese Entwicklung anzuhalten und möglichst umzukehren.