Lebensraum für die Wechselkröte

22. Februar 2022, Elke Schemel

 

Ein Projekt des NABU und der NAJU Jugendgruppe Neustadt / Weinstraße, unterstützt von Sarah Forger vom Permakulturgarten Königsbach und gefördert durch eine Patenschaft des NABU Bundesverbands.

 

So fing es an

 

Im Winter 2020/21 wurde im alten Sandkasten im kleinen NAJU Garten in Königsbach eine Wechselkröte in der Winterruhe entdeckt. Im folgenden Frühjahr hatte die NAJU Jugendgruppe dann den alten Gartenteich freigestellt.

 

Einige Wochen später konnten wir Kaulquappen beobachten. Ein Amphibienexperte des NABU hat sie als zukünftige Wechselkröten identifiziert.

Im Herbst wurde der Teich erneut begutachtet. Leider mussten wir feststellen, dass die Teichfolie keine weitere Brutsaison durchhalten würde. Da Wechselkröten zu den bedrohten Arten gehören und dazu noch sehr standorttreu sind, wollten wir den Lebensraum gerne erhalten und verbessern.

 

Aufgrund der schwierigen räumlichen Begebenheiten war schnell klar: Dazu sind einige harte Stunden Arbeit nötig: alles in Handarbeit und ohne maschinelle Unterstützung. Erfahrene Teichbauer des NABU schätzten die Materialkosten auf rund 500 Euro.

 

Von Frau Neugebauer von der NAJU Rheinland-Pfalz hatten wir Informationen zu Fördermöglichkeiten der Jugendarbeit erhalten. Sie hat uns auch auf die Möglichkeiten einer Patenschaft durch die NABU Bundesstelle aufmerksam gemacht.

 

Der Antrag wurde am 16. November 2021 an Frau Tus vom NABU Patenschaftsteam geschickt und nur vier Wochen später, am 16. Dezember 2021 durften wir uns über die Zusage der Förderung freuen. Herzlichen Dank für die tolle Unterstützung. Damit wurde ein Zeitplan für die Umsetzung bis zur Laichsaison 2022 realistisch.

 

Die Vorbereitung

 

In mehreren Arbeitseinsätzen von NABU und NAJU wurde der alte Bewuchs und die Folie des Teichs entfernt. Da Wechselkröten gerne flaches, warmes Wasser mögen, wurde das neue Teichprofil entsprechend optimiert.

 


Jetzt konnte per Schnur und Metermaß gemessen werden, wie viel Folie und Vlies gebraucht werden.


 

Der Bau

 

Am 29. Januar 2022 war es dann so weit. Kies, Sand, Folie, Vlies, Kokosmatten, vier Sackkarren und jede Menge Eimer und Werkzeuge lagen bereit.

 

 Acht NABU Mitglieder und vier Jugendliche der NAJU machten sich an die Arbeit.

Am Ende waren 1,5 Tonnen Sand, 1,5 Tonnen Kies und unzählige Sandsteine per Sackkarren und Eimerketten in Handarbeit verbaut.

Wechselkröten willkommen!

 

Wir bedanken uns bei den Paten des NABU Bundesverbands für die Übernahme der Materialkosten.

 

 

Impressionen am Rande

 

Zwischendurch durften sich die NAJUs bei einer Runde Wikingerschach von der harten Bauarbeit erholen.

 

Das Habitat der Wechselkröten im nahen Wingert trocknet leider häufig noch vor Abschluss der Metamorphose aus. Vielleicht finden einige der Kröten im neuen Habitat im NAJU Garten eine Überlebensmöglichkeit.

alle Bilder: © NABU NW