30.10.2021, Isabel Bengel
© NABU NW
Totholzhecke und Käferkeller? Ende Oktober kommen da dem ein oder anderen gruselige Halloweengeschichten in den Sinn. Nicht den NABU-Mitgliedern, die sich aktiv für das Thema Naturgarten
einsetzen. Eine Totholzhecke ist nämlich alles andere als tot. Sie bietet Unterschlupf für Igel, Blindschleichen, Kröten, Eidechsen und Insekten. Grund genug, in Zeiten von geschützten Reptilien
und Insektensterben auf dem Gelände des Campus Lachen eine solche anzulegen.
Und was bitte soll ein Käferkeller sein? Das hat auch mit Totholz zu tun, aber eher in Verbindung mit dem feuchten Klima des Erdbodens. Ein mindestens 40cm tiefes Loch, gefüllt mit Holz in
unterschiedlichem Zustand von frisch bis morsch. Ein Lebensraum für viele einheimische Käfer und deren Larven. Wohnraum unter der Erde – Käferkeller eben. Und gleichzeitig ein tolles
Gestaltungselement für den Garten. Sehr praktisch, wenn man beim Bauen und Anlegen von tatkräftigen (und hier ist der Wortteil kräftig wirklich ernst zu nehmen) Männern aus der BASF unterstützt
wird. Am 21.10. haben sich fünf Kollegen im Rahmen des BASF Freiwilligentages für den NABU eingesetzt und neben dem Kellerbau auch bei der Anlage eines Schmetterlingsbeets fleißig rangeklotzt.
Genau genommen besteht das Schmetterlingsbeet eigentlich aus zwei Beeten. Denn frei nach Antoine de Saint Exupery: „Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen
mögen“, ein Beet mit Futterpflanzen für Falter und das zweite Beet - ja, es ist die volle Absicht, da dürfen Raupen Löcher in die Blätter fressen.
Dem Freiwilligentag gingen natürlich einige Vorbereitungen voraus. Von Überlegungen, was machen wir wo, Recherchen und Pflanzplänen, bis hin zu praktischen Vorbereitungen, wie Pfähle für die
Totholzhecke einrammen und Bäume, Sträucher und so allerhand garstigen Bewuchs aus den verwilderten, ehemaligen Frühbeeten entfernen. Nochmal viel Arbeit und noch praktischer, wenn eine weitere
Firma MitarbeiterInnen für gemeinnützige Arbeit freistellt. Nämlich Agilent Technologies. So hatten zwei NABU-Mitglieder die Möglichkeit, zwei bzw. drei volle Arbeitstage mit anzupacken. Durch
die tolle Zusammenarbeit und Kooperation von NABU, BASF und Agilent sind alle geplanten Elemente fertig geworden und können im alten Garten auf dem Campus Lachen besichtigt und gerne auch
bewundert und bestaunt werden. Also die Bewunderung dann eher für die Natur, die Pflanzen und Tiere. Der Campus ist öffentlich zugänglich und Besucher sind willkommen!