02. Mai 2021, Jana Stahl-Hahn, Christiane Husemann, Wolfram Husemann
Das Thema Landschaftshygiene nimmt Fahrt auf.
Mehrere Neustadter Bürger haben den NABU auf dieses Problem angesprochen. Sie stört die Vermüllung in ihrer Nachbarschaft und sie fragen nach, ob der NABU sie beim Müllsammeln unterstützt. Gefragt - getan: am 1. Mai fand unsere nächste Müllsammlung, dieses Mal in der Umgebung des Weinstraßenzentrums, statt.
Jana Stahl-Hahn übernahm wieder die Organisation. Sie hatte einen Plan vorbereitet, damit die Sammler einzeln oder in Zweierteams und Corona-konform unterwegs sein konnten. Ziel der Aktion waren Wege und Wingertränder am Weinstraßenzentrum.
Was wurde alles gefunden?
Überwiegend wanderte Verpackungsmüll in die blauen Säcke. Dessen Herkunft war leicht erkennbar an den Logos verschiedener Fast-Food-Geschäfte auf Trinkbechern, Pizzakästen, Tüten und Pappschachteln. Aber es wurden auch Unmengen an Zigarettenkippen und -schachteln, Schnapsflaschen und Kunststofffolien gefunden. Besonders dort, wo man für eine Pause parken kann, war das Abfallaufkommen auffällig groß.
Für gezielte illegale Müllentsorgung im größerem Stil scheinen dichtes Gebüsch, insbesondere Brombeerhecken, beliebt zu sein. Hier fanden sich zum Beispiel mehr als zwei Dutzend Neonröhren, ein Kofferraumboden eines PKW, Autoreifen und ein Paar Skistiefel. Zu den skurrileren Fundsachen gehörten ein Schwangerschaftstest (negativ) und eine Unterhose (Calvin Klein). Ob hier ein Zusammenhang besteht, ist unklar.
In den Wingerten findet sich viel Plastikmüll in Form von Kunststoffpheromonfallen und Plastikbindern, der offenbar achtlos fallen gelassen wird.
Unterstüzung durch Bauhof und ESN
Müllsäcke und -zangen wurden uns vom Bauhof zur Verfügung gestellt. Der gesammelte Abfall wird vom Bauhof abgeholt und beim ESN entsorgt. Wir danken der Stadt
Neustadt für diese Unterstützung.
Appell an Bürger und Handel
Ziel des NABU ist es nicht, dauerhaft als Müllsammler in Neustadt aufzutreten. Vielmehr möchten wir erreichen, dass Müll nicht in der Landschaft entsorgt wird oder
noch besser, dieser erst gar nicht entsteht. Um für dieses Thema zu sensibilisieren, haben wir dieses Mal den Müll auffällig in der Nähe des Kreisels Adolf-Kolping-Straße / Speyerdorfer Straße
platziert und mit einem Plakat auf das Problem aufmerksam gemacht.
Das Thema Vermüllung der Landschaft und Müllvermeidung wird der NABU Neustadt in Zukunft weiter thematisieren. Wir möchten dabei mit Bürgern, Stadt und Handel kooperieren, um Verbesserungen auf diesem Gebiet zu erzielen.
Es wäre wünschenswert, wenn insbesondere der Handel seine Kunden auf das Problem der Vermüllung aufmerksam machen könnte. Der NABU wird die betreffenden Unternehmen ansprechen und bietet hierfür Unterstützung an.
© Bilder: NABU NW - Martin Meister, Elke Schemel, Christiane Husemann