Auszug aus dem Landschaftsinformationssystem „Lanis“ der Naturschutzverwaltung. Östlich der Gemarkung Haßloch (= östlich der Hochspannungstrasse) würde das Wasser aus dem Ur-Erbsengraben entweder in das System des sog. Neugrabens oder des sog. Altflussgrabens übergehen. Beide bilden einen dichten Verbund schutzwürdiger Biotope von West nach Ost im Schwemmfächer des Speyerbachs.
Gebietsbeschreibung Neugraben (auf der Karte der obere rel. lineare Biotopverbund):
Das BK umfasst den relativ naturnahen Anfangsbereich des Neugrabens von der Sickerquelle bis zum Naturfreundehaus Iggelheim. Charakteristisch sind großflächige, bodensaure wechselfeuchte alte Eichenwälder mit ausgedehnten Molinia-Beständen (stellenweise kleinflächig FFH-Lebensraum 9190, aber weit unterhalb der Kartierschwelle von 1 ha; großflächig nicht os, da zu nass: Aspektbestimmend sind Carex acutiformis, Phalaris arundinacea und Phragmites australis). Kleinflächig sind Erlen- und Eschen-Sumpfwälder zu finden; diese durch den § 28 geschützten Biotoptypen sind allerdings in der Regel nicht so alt wie die Eichenbestände; in der Krautschicht sind neben den typischen Feuchtezeigern oft auch andere Arten zu finden, die auf eine leicht gestörte Wasserversorgung rückschließen lassen. Etwas seltenere Waldtypen sind der Eichen-Hainbuchen- und der Hainbuchen-Eichen-Wald. Nur kleinflächig kommen Wälder mit Buchen und der Erlen-Pappel-Wald vor. Der naturnahe Wald-Jungwuchs zwischen Weiher und Neugraben-Quellbereich wurde ebenfalls ins BK aufgenommen. Die einzelnen Waldbereiche werden durch den Neugraben miteinander verbunden.
Beim Neugraben handelt es sich um einen ± stehenden bis langsam fließenden naturnahen Tieflandbach von 1-2 m Breite, der ständig Wasser führt. Das Ufer ist vereinzelt mit Erlen bestanden, ansonsten kommen im Umfeld großflächig Eichen- und Hainbuchen-Eichen-Wälder vor (kein BT, da keine typisch ausgebildete Krautschicht); ins BK wurden überwiegend Altholzbestände aufgenommen. Kleinflächig treten typische Erlen- und Eschensumpfwälder sowie Tümpel (darunter ein Characeen-Kleingewässer), Eichenmischwälder mit Edellaubholz sowie kleinflächig nicht typisch ausgebildete Erlen- und Eschensumpfwälder auf.
Schutzziele:
Erhaltung des naturnahen Bachlaufs und der alten Eichenbestände. Entwicklung und gegebenenfalls leichte Wiedervernässung der Erlen- und Eschen-Sumpfwälder.
Erhaltung des naturnahen Neugrabens und der angrenzenden Laubwaldbereiche. Entwicklung der Feuchtwaldbereiche (nach Möglichkeit leichte Vernässung). Erhaltung der Kleingewässer.
Textauszüge des Lanis zum dargestellten Biotopsystem:
Gebietsbeschreibung Altflussgraben (auf der Karte der untere rel. lineare Biotopverbund):
Der westliche Teil des Altflussgrabens ist ein periodisch wasserführender, 1 – 1,5 m breiter Graben, der ca. 1,2 km südlich des Wochenendgebiets Iggelheim verläuft. Er verbindet mehrere große wechselfeuchte bodensaure alte Eichenbestände (stellenweise kleinflächig FFH-Lebensraum 9190, aber weit unterhalb der Kartierschwelle von 1 ha; großflächig nicht os, da zu nass: Aspektbestimmend sind Carex acutiformis, Phalaris arundinacea und Phragmites australis) sowie einige kleinere Eichen-Hainbuchen- bzw. Hainbuchen-Eichen-Wälder. Als weitere interessante Waldbereiche wurden ferner ein Erlen-Kiefer-Mischbestand sowie mehrere Gruppen alter Silberweiden, die inselartig an periodisch wasserführenden Senken in einem Kiefernwald zu finden waren,aufgenommen.
Bei dem Altflussgraben handelt es sich um einen ca. 1 – 1,5 m breiten, naturnahen, periodisch wasserführenden Graben. In seinem unmittelbaren Umfeld wachsen zahlreiche typisch ausgebildete Erlen- und Eschensumpfwälder. Im westlichen Bereich grenzen ausgedehnte Hainbuchen-Eichen- sowie einige Eichen-Wälder an. Diese Waldbestände sind aufgrund ihres abwechselungsreichen Altersaufbaus und ihres Strukturreichtums erhaltenswert.
Schutzziele:
Erhaltung des naturnahen Grabens und der alten Eichenbestände. Entwicklung und gegebenenfalls leichte Wiedervernässung der Erlen- und Weidengruppen.
Erhaltung der Laubwaldbereiche. Erhaltung und behutsame Entwicklung der Feuchtwaldbereiche (leichte Vernässung).
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